Warum wir helfen

Jedes Jahr zur Gras- und Grünroggen-Ernte im April, Mai und Juni werden zehntausende der noch hilflosen Jungwildtiere von den Messern der Mähmaschinen getötet oder verletzt. In den ersten drei bis vier Lebenswochen fehlt den Rehkitzen der Fluchtinstinkt. Ängstlich drücken sie sich bei Gefahr in den Grasboden hinein, bewegen sich nicht und warten auf die Rückkehr ihrer Mütter. Da die Kitze noch keinen Eigengeruch haben und so nur schwer entdeckt werden können, ist das eine perfekte Strategie der Natur zum Schutz vor Fressfeinden. Vor den heranbrausenden Schneidemesser der Mähmaschinen schützt sie diese Strategie jedoch nicht. Der fehlende Fluchtimpuls wird den Rehkitzen zum Verhängnis, denn sie drücken sich in den Boden und begeben sich damit in die tödliche Falle.

Wir wollen diese Rehkitze und andere Jungwildtiere (wie Feldhasen, Wildhasen, Eigelege von Bodenbrütern, Füchse, Dachse, Igel uvm.) schützen und retten, aber auch die Landwirte vor den schrecklichen Bildern verendender Tiere, vor Verunreinigung der Ernte durch Botulismus und einer Strafverfolgung  (§ 17 TierSchG) bewahren. Deshalb suchen wir zwischen Ende April und Anfang Juli im Raum Gera + 30km am Morgen vor der Grünlandmahd Wiesen mit unseren Wärmebild-Drohnen ab, sichern die Rehkitze und andere Tiere und setzen diese unmittelbar nach der Mahd wieder aus. Dabei beachten wir selbstverständlich, dass wir keinen direkten Körperkontakt mit den Tieren haben, damit sie von ihren Muttertieren wieder angenommen werden. Unsere Rettungsaktionen sind 100% ehrenamtlich.

Unter der Federführung des Tierschutzvereins Gera und Umgebung e.V. startete im Frühjahr 2018 ein Projekt zur Rettung von Rehkitzen mit einer Drohne mit Wärmebildkamera. Von der Idee begeistert, haben sich viele spontan bereit erklärt, sich an dem gemeinsamen Tierschutzprojekt zu beteiligen, sowohl mit aktiver ehrenamtlicher Hilfe als auch mit Spenden.

Noch im Jahr 2018 ist es durch die Spendenbereitschaft vieler Tier- und Naturfreunde gelungen, diese erste Rettungsdrohne vollständig zu refinanzieren. Eine Unternehmerin aus Gera spendete darüber hinaus Geld für die Grundausstattung einer weiteren Drohne. Für die zusätzlich benötigten Teile (Bsp. weitere Akkus, Fieldmonitor, Kabel uvm.) fanden wir 2020 weitere Spender. Vielen vielen Dank an alle.

2019 hatten wir das große Glück, dass uns zwei Unternehmer (Vater & Sohn) aus Greiz mit eigener Drohne unterstützten. Dank ihrer Hilfe konnten wir viel mehr Wiesen abfliegen und Kitze retten. Auch 2020 erhielten wir wieder Unterstützung durch den Junior-Unternehmer. Vielen Dank Christian.

Ab 2020 wurde unser Team durch einen weiteren Piloten mit eigener privater Drohne ergänzt. Dank ihm und seiner Technik war es uns möglich noch mehr Wiesen abzufliegen. Wir sind auch dafür unendlich dankbar. Vielen Dank Björn.

In den darauffolgenden Jahren schlossen sich immer mehr Piloten mit eigenen privaten Drohnen an. Wir sagen Danke an Uwe, Joschi und Marcus.

Das Projekt REHKITZRETTER GERA wird seither erfolgreich weitergeführt mit vielen zuverlässigen Helfern, neuer Technik und einem erweitertem Einsatzgebiet. Möchtest auch du helfen, dann melde dich bitte bei uns.

Bist du Landwirt, Förster oder Jäger und möchtest mit uns Kitze vor dem Mähtod retten, dann melde dich bitte bei uns. Gern erklären wir dir unsere Vorgehensweise.